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Sehenswertes

Schloss Haselbach

Das ehemalige Hofmarkschloss Haselbach, in dem viele Jahre eine Landbrauerei untergebracht war, stellt sich als kleine 4-Flügel-Anlage mit Risalit um einen geschlossenen Innenhof dar.

An der Nordwestecke erhebt sich ein aus Bruchstein gemauerter, spätmittelalterlicher Rundturm mit Helmdach, der auf die früheste Bauphase verweist. Die Entstehung des Schlossen im 11./ oder 12. Jahrhundert wird oft mit regionalen Adelsgeschlechtern in Verbindung gebracht, doch ist hier die Quellenlage sehr unsicher. Nach eine wechselvollen Geschichte ging die Anlage 1871 definitiv in die Hände der bürgerlichen Familie Stockbauer über.

Feldkapellen und Feldkreuze

Verstreut über das ganze Gemeindegebiet von Tiefenbach finden sich Feldkapellen und Feldkreuze als Denkmale in der Flur.

Die Bausubstanz alter Kapellen in Ortschaften (z.B. Rötzing), nahe Gehöften (z. B. Mautner, Haselmühle), oder an Straßen (zwischen Haselbach und Ranzing) hat durch Umwelt- und Witterungseinflüsse häufig starken Schaden gelitten und so zur Errichtung neuer (Ersatz-) Kapellen geführt. Der Ursprung solcher Kapellen geht nicht selten auf fromme Gelübde und Versprechungen einzelner Personen zurück. Erinnerungszeichen und ebenfalls Ausdruck der traditionellen Volksfrömmigkeit sind gusseiserne oder hölzerne Feld- und Flurkreuze. Sie weisen in der Regel auf Plätze und Stellen hin, an denen Personen durch einen Unfall oder Unglücksfall jäh zu Tode kamen. Zahlreiche dieser Kreuze, die seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhundert errichtet wurden, sind im Zuge einer Sanierungsmaßnahme vor einigen Jahren restauriert worden und beleben jetzt als religiöse Flurdenkmale unsere Kulturlandschaft. Während die Flurkreuze an Straßen und Wegen in erster Linie das Totengedenken anregen sollen, haben und hatten die Kapellen oft einen anderen, mehr praktischen Sinn zu erfüllen. Da der Weg zur nächsten Pfarrkirche besonders früher weit und beschwerlich war, hielt man in ihnen Maiandachten ab oder betete hier seine Rosenkränze.

Pestsäule

Aus der Endzeit des 30-jährigen Krieges stammt das älteste religiöse Flurdenkmal auf Tiefenbacher Gemeindegebiet, welches heute einen Standort nahe des Heimatmuseums gefunden hat.

Die etwa mannshohe Säule mit ausgeformtem Kopfteil und eisernem Doppelkreuz soll in der Zeit um 1633/1635 während einer grassierenden Pestepidemie gesetzt worden sein, vielleicht zum Zeichen des Dankes für die Verschonung vor der Seuche. In ihrem Kopfteil befindet sich eine vor wenigen Jahren vom Tiefenbacher Künstler Peter Limmer geschaffene Darstellung des Pestheiligen Sebastian, dessen Martyrium auf die Pest hinweisen soll.

Das genaue Datum der Erstaufstellung dieses Bildstockes ist nicht bekannt, doch wurde er am Pfingstsonntag des Jahres 1930 neuerlich geweiht.

Kaisa und Kini

Im Lohwald an der Grenze zur Nachbargemeinde Ruderting stehen seit 1691 zwei Grenzsteine, die die Grenze zwischen Kurbayern und dem Hochstift Passau markierten und seit Menschengedenken im Volksmund „Kaisa und Kini" genannt werden.

Die Benennung und die Größe der Steine spiegeln die Rangunterschiede von Kurfürst und Bischof wider. Der „Kaisa" oder größere Stein steht für den Bayernherrscher, der im Rang über dem Passauer Bischof oder „Kini" steht. Bei den Steinen sind die Namenskürzel der 1691 regierenden Herrscher in Bayern und Passau eingemeißelt. Mit der Setzung dieser Steine wurde der genaue Grenzverlauf der Herrschaftsterritorien abgegrenzt.

Russenkreuz

An ein trauriges Kapitel Tiefenbacher Geschichte erinnert ein großes Steinkreuz, welches etwa 50 m östlich des Beginns des Weges nach der Gaißamühle auf einem Waldhügel steht.

Mitte März 1945 wurden in der damaligen Gemeinde Tiefenbach ca. 600 russische Kriegsgefangene untergebracht, je 200 in Jacking, in Fatting und in Tiefenbach (Ortsmitte). Sie stammten aus Kriegsgefangenenlagern in Schlesien. Die Bewachung erfolgte durch die in Hacklberg stationierte Landesschützen-kompanie 5/515. Am 27. April 1945 wurden die Gefangenen aus Jacking und Fatting nach Passau in die Maierhof-Kaserne verlegt. Der Abtransport der in Tiefenbach verbliebenen Gefangenen wurde nicht durchgeführt, auch nicht am darauffolgenden Tag, trotz des ständigen Drängens des Tiefenbacher NSDAP-Ortsgruppenleiters.

Am Morgen des 29. April 1945 versuchte der NSDAP-Kreisleiter den Abtransport dieser Gefangenen durch das SS-Pionier-, Ersatz- und Ausbildungsbataillon 2, das in der Somme-Kaserne in Passau stationiert war, zu veranlassen. Dessen Kommandeur, Obersturmbannführer Pusch und sein Adjudant, Untersturmführer Herrmann, entschieden jedoch, die Gefangenen zu erschießen. Dies wurde dann auch durch ein zusammengestelltes Kommando des Bataillons noch am selben Tag gegen 18 Uhr ausgeführt. Manche Tiefenbacher Bäuerinnen und Bauern versteckten schon seit Tagen die ihnen zur Arbeitsleistung zugewiesenen Gefangenen und retteten ihnen so am 29. April das Leben. Bereits am nächsten Tag, um 8.30 Uhr, sind die amerikanischen Streitkräfte in Tiefenbach einmarschiert. Die ermordeten Russen, es waren 42, mussten exhumiert werden; sie wurden in Särge gebettet und mit militärischen Ehren seitens der Amerikaner beerdigt. 1957 wurden sie erneut exhumiert und in der Kriegsgrä-berstätte in Neumarkt/Oberpfalz zur letzten Ruhe gebettet.

Das steinerne Mahnmal wurde 1954 oder 1955, ein genaues Datum ist nicht feststellbar, durch die Gemeinde Tiefenbach einige Meter südlich der Stelle, an der das Massaker stattgefunden hat, errichtet. Gefertigt hat es der Tiefenbacher Steinmetz Josef Höldl aus Gramming.

Quelle: Alfred Schwarzmaier: „Der 29. April 1945 und 75 Jahre danach“, 2020

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