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Streifzug durch die Geschichte

Neueste Funde liefern den Beweis, dass sich schon in der Altsteinzeit (~ 100000 v. Chr.) Menschen im heutigen Gemeindegebiet von Tiefenbach aufhielten.

Bislang galt eine Tonscherbe, deren Alter Archäologen auf 6000 bis 7000 Jahre schätzten und die dem Typ der Kulturgruppe Oberlauterbach zuzuordnen ist, als ältester Beleg.

Im Gegensatz zu diesem Einzelfund steht die 1000 Jahre jüngere Fundgruppe aus dem Bereich der Ortschaft Götzing. Steinbeile, Schaber und Klingen sowie das Fragment einer Prunkaxt lassen den Schluss zu, dass sich in diesem Bereich ein steinzeitliches Lager befand. Zumindest müssen sich in diesem Bereich aber verstärkt Menschen aufgehalten und bewegt haben. Die geschützte Bergkuppe von Götzing sowie das nahe gelegene Flüsschen Gaißa, welchem die neolithischen Menschen folgten, waren sicherlich ausschlaggebend für die Wahl des Lagerplatzes.

Ob Spähtrupps aus den Römerlagern in Passau die Donau überquerten und bis in den Raum Tiefenbach vordrangen, ist nicht gesichert. Immerhin fand man im 19. Jahrhundert nahe Tiefenbach drei römische Münzen aus der Zeit zwischen 253 und 323 nach Christus, die unter den römischen Münzherren Gallienus, Numerianus und Licinius I. geprägt worden sind.

Weder Bodenfunde noch Schriftstücke liefern Informationen zum frühmittelalterlichen Leben im Raum Tiefenbach. Jedoch kann die Sprach- und Ortsnamenforschung aus den vielen Ortsnamen im heutigen Gemeindegebiet, die aus einem Personennamen und der Nachsilbe „ing“ bestehen, ableiten, dass erste Siedlungs- und Rodungsinseln zwischen 1100 und 1200 nach Christus gebildet wurden. Diese Siedlungstätigkeit ist im Zusammenhang mit der sogenannten bayerischen Landnahme zu sehen. Manche Orte sind vielleicht sogar schon vor dieser Zeit entstanden.
In den folgenden Jahrhunderten begannen sich langsam kirchliche und weltliche Verwaltungsstrukturen herauszubilden. 1190/1200 wird der Ort Tiefenbach in der alten Schreibweise „Tiuphenbach“ in einer Urkunde erstmals erwähnt. Die Erwähnung eines Pfarrers in dieser Urkunde lässt vermuten, dass im Ort bereits eine Kirche stand.
Oberster geistlicher Herr und seit 1217 Reichsfürst war der Bischof von Passau. Als Lehensherr vergab er Besitztümer und Anwesen. Seit 1370 hatte die adelige Familie Pühler den als Hofmark bezeichneten Herrschaftskomplex Weideneck-Tiefenbach inne. In den folgenden Jahrhunderten werden noch die Familien Trübenpacher und Sinzl als Hofmarksherren erwähnt, die den Besitz 1690 an den Passauer Bischof Johann Philipp vom Lamberg veräußern. Heute zeugt nur noch eine Erhebung vom einstigen Standort des Hofmarksitzes.
Auch Haselbach war jahrhundertelang eine Hofmark, die vom 15. bis 17. Jahrhundert mit dem Namen der Herren von Pfeil und der Herren von Kading in enger Verbindung stand. Über den Ursprung des Schlosses und Hofmarksitzes lassen sich nur Vermutungen anstellen. Außerdem gab es im heutigen Gemeindegebiet noch die Hofmarken Kirchberg v. W. und Hörmannsberg.
Als bedeutendster Hofmarksherr und Schlossherr von Hörmannsberg taucht im 16. Jahrhundert Benedikt Schätzl in den Urkunden auf, wogegen von der Hofmark Kirchberg v. W. ohne festen Hofmarkssitz nur wenig bekannt ist.

Mit der Säkularisation 1803 und der Errichtung des Königreichs Bayern im Jahre 1806 begann auch für das Gebiet von Tiefenbach und seine Geschichte eine ganz neue Zeit. Die Menschen in den Dörfern, Einöden und Weilern wurden zu königlich bayerischen Untertanen; der Bischof als weltlicher Herr eines staatlichen Gebildes wurde seiner Machtbefugnisse beraubt. Eine neue Verwaltungsorganisation, die an Steuerdistrikten orientiert war, wandelte die ehemaligen Hofmarken Haselbach, Kirchberg v. W. und Tiefenbach mit zugehörigen Gebietsanteilen in königlich bayerische Landgemeinden um.

An ihre Spitze wählte man 1818 jeweils einen Gemeindevorsteher und leitete so eine moderne kommunalpolitische Entwicklung ein. Die ab ungefähr 1850 einsetzende Bautätigkeit führt zur baulichen Veränderung der Ortsbilder.
Beispielhaft steht dafür Tiefenbach, dass über einen langen Zeitraum aus 16 „Urhäusern“, dem Mesnerhaus und der Kirche bestand und nunmehr langsam zu wachsen begann. Im Gegensatz dazu schrumpfte das weit ausgedehnte Pfarrgebiet durch Auspfarrungen und neue Pfarrerhebungen ab 1843 ganz erheblich. Um die Jahrhundertwende erlebt die bisher nur rudimentär vorhandene Infrastruktur eine Fortentwicklung: Wasserversorgungseinrichtungen 1885, Bau der Unteren Waldbahn 1890, Poststellen in Tiefenbach 1899 und Haselbach 1900, Anbindung an die Motorpostlinie 1908.

Trotz der Menschenopfer, die der Erste Weltkrieg gefordert hatte, wächst die Bevölkerung in den drei Landgemeinden langsam, aber kontinuierlich. Um 1930 wird in der Gemeinde Tiefenbach erstmals die 1200-Personen-Grenze überschritten. Am 30. April 1945 (1. Mai 1945) endete für Tiefenbach, Kirchberg v. W. und Haselbach mit dem Einmarsch amerikanischer Truppen der Zweite Weltkrieg und die Zeit des Nationalsozialismus. Sehr viele heimatvertriebene Schlesier, geflüchtete Ungarndeutsche, ausgebombte Hamburger, befreite russische Kriegsgefangene ließen die Bevölkerungszahlen sprunghaft in die Höhe schnellen und stellten die Gemeinden vor nicht unerhebliche Versorgungs- und Unterbringungsprobleme.
Zugleich mit dem wirtschaftlichen Aufschwung, dem sogenannten Wirtschaftswunder, setzte seit den fünfziger Jahren auch der Aufschwung in den Kommunen ein, der sich in der Schaffung neuer Arbeitsplätze, dem Bau neuer Siedlungen und der Verbesserung der Infrastruktur manifestierte. Eine Zäsur stellte das Jahr 1972 dar, in welchem die bislang eigenständigen Kommunen Haselbach (zum 1. Januar 1972) und Kirchberg v. W. (zum 1. Juli 1972) im Zuge der Gebietsreform in die Gemeinde Tiefenbach eingegliedert wurden. Kurzzeitig bestand ab Mai 1978 auch eine Verwaltungsgemeinschaft mit der Gemeinde Ruderting, die aber bereits im August 1979 wieder aufgelöst wurde.
Die Kulturtage „Tiefenbacher Herbststrauß“ als bedeutendste lokale Kulturveranstaltung beleben seit 1984 jährlich entscheidend das Kulturgeschehen.
Im Jahre 1990 hielt man die 800-Jahr-Feier der Ersterwähnung Tiefenbachs ab. Damit verbunden war das 1. Tiefenbacher Bürgerfest, welches in einem Turnus von 5 Jahren stattfindet.
1993 wurde das neue Verwaltungsgebäude in der Ortsmitte von Tiefenbach bezogen.

Die Eröffnung des Heimatmuseums und der Herbststraußgalerie fand im September 1998 statt.

Eine Gemeindepartnerschaft besteht seit 1984 mit dem Markt Zellingen und seit 2000 mit dem tschechischen Ort Horní Planá (Oberplan).
Die Gemeinde Tiefenbach ist heute eine kommunale Gebietskörperschaft, die eine Fläche von rund 50 Quadratkilometern umfasst und in der annähernd 6.800 Menschen wohnen.

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